Wer sich schon einmal mit Typ-1-Diabetes auseinandergesetzt hat, kommt nicht an der Abkürzung CGM vorbei. CGM steht für „Continuous Glucose Monitoring“, übersetzt also so viel wie: kontinuierliche Glukosemessung. Seit dem Einsatz des digitalen Tools in der Diabetestherapie erleichtert es zahlreichen Menschen mit Typ-1-Diabetes den täglichen Umgang mit der Blutzuckerkontrolle. Wir erklären, wie CGM-Geräte funktionieren und weshalb sie das Leben mit Typ-1-Diabetes so viel einfacher machen können.
Kurz und knapp – wissenswertes zum Thema CGM
- Erste CGM-Geräte kamen bereits 1999 auf den Markt. Die Aufnahme in die vertragsärztliche Versorgung 2016 ermöglichte die Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen und den breiteren Einsatz in der Diabetestherapie.
- Die kontinuierliche Blutzuckerkontrolle wird durch 3 Komponenten ermöglicht: der Glukose-Sensor, der Sender/Transmitter und der Empfänger.
- CGM-Geräte messen nicht direkt den Blutzucker, sondern den Glukosegehalt in der Zwischenzellflüssigkeit des Unterhautfettgewebes. Dieser Wert lässt Rückschlüsse mit leichtem zeitlichem Versatz auf den Blutzucker zu.
- CGM-Geräte können den Trend des Blutzuckerverlaufs abschätzen und so rechtzeitig vor möglicher Über- oder Unterzuckerung warnen. Zu beachten ist: der gemessene Gewebezucker hinkt dem Blutzuckerwert ein wenig nach, so dass sich schnelle Veränderungen im Blutzucker (z.B. beim Sport oder nach dem Essen) nicht direkt im Gewebezucker bemerkbar machen.
- Blutige Blutzuckerkontrollen sind dennoch leider nicht gänzlich aus der Diabetestherapie wegzudenken. CGM-Geräte müssen Stand heute täglich durch Blutzucker-Selbstkontrollen und die Ergebniseingabe in das CGM-Gerät kalibriert werden.
Wie und was messen CGM-Geräte
Wenn du selbst einen Typ-1-Diabetes hast, weißt du, was es bedeutet, regelmäßig deinen Blutzucker zu kontrollieren. Mithilfe von CGM-Geräten entfällt die konventionelle Blutzuckermessung mittels Messgerät, Stechhilfe und Teststreifen zwar nicht komplett, wird in der Häufigkeit aber bedeutend geringer. Für das Diabetesmanagement bedeutet die Möglichkeit den Blutzucker im Fünfminutentakt zu kontrollieren eine deutliche Erleichterung – nur, wie funktioniert das Ganze? CGM-Geräte bestehen aus 3 Komponenten: dem Glukose-Sensor, dem Sender/Transmitter und dem Empfänger.
Der Glukosesensor
CGM-Geräte messen nicht direkt den Blutzucker. Sie messen den sogenannten „Gewebezucker“ im Unterhautfettgewebe. Hierfür wird ein kurzer Sensorfaden unter die Haut am Oberarm (oder am Bauch) eingeführt. Nach Einweisung durch geschultes Personal, kannst du das selbst übernehmen. Das Einführen ist in der Regel schmerzfrei. Je nach System, kann der Sensorfaden bis zu 14 Tage liegen bleiben, bevor er ausgetauscht wird.
Der Sender/Transmitter
Der Sender oder Transmitter ist direkt am Sensor befestigt oder wird auf den Sensor aufgesteckt. Er überträgt das Messergebnis per Funk oder Bluetooth an den Empfänger. Der Sender/Transmitter ist also außen sichtbar auf der Haut angebracht und kann, je nach System, mehrmals verwendet werden.
Der Empfänger
Im Empfangsgerät werden die gemessenen Glukosewerte alle 5 bis 10 Minuten aktualisiert angezeigt und gespeichert. Je nach System können die Werte auf eigenen externen Empfängergeräten, über eine App auf dem Smartphone oder direkt auf dem Display deiner Insulinpumpe abgelesen werden.
Für wen sind CGM-Geräte geeignet?
Solltest du dich für die Blutzuckerkontrolle mittels CGM interessieren, besprich das mit deinem Diabetes-Team. Prinzipiell eignen sich CGM-Geräte für alle Menschen mit Typ-1-Diabetes. Besonders Kinder mit Typ-1-Diabetes profitieren von dem technischen Fortschritt im Diabetesmanagement, weshalb auch die Mehrheit der Kinder mit Typ-1-Diabetes CGM-Geräte erfolgreich verwenden; häufig in Verbindung mit einer Insulinpumpe.
Die Handhabung erfordert, neben einer gründlichen Schulung durch Fachpersonal, auch ein gewisses Interesse, sich mit dem unterstützenden Tool auseinanderzusetzen. Die Glukosekonzentration im Gewebe hinkt dem Wert im Blut circa 5-15 Minuten hinterher. Vor allem bei schnellen Blutzuckerveränderungen beim Sport oder nach dem Essen, ist es ratsam den tatsächlichen Glukosewert im Blut zu kontrollieren. Daher ist es wichtig, auch wenn die konventionelle Blutzuckerkontrolle seltener zum Einsatz kommt, seine Ausrüstung zur Blutzuckermessung immer für Notfälle bei sich zu tragen – technische Geräte können ausfallen, benötigen einen „blutigen“ Wert zur Kalibrierung oder der Blutzucker muss in besonderen Situationen, beispielsweise beim Sport, genauer überprüft werden.
Eine weitere Funktion, die Nutzer:innen von CGM-Geräten ein Sicherheitsgefühl gibt, ist die Alarm-Funktion. Durch die kontinuierliche Messung erkennt das System einen Blutzuckertrend und warnt rechtzeitig durch einen Alarmton vor möglicher Über- oder Unterzuckerung.
https://www.diaexpert.de/magazin/cgm-was-ist-das/ (zuletzt abgerufen am 18.11.2023)
https://www.diabetesmuseum.de/cgm/ (zuletzt abgerufen am 18.11.2023)
https://www.diabinfo.de/leben/behandlung/kontinuierliche-gewebezuckermessung.html (zuletzt abgerufen am 18.11.23)