Leben mit Typ-1-Diabetes – Einfluss auf die psychische Gesundheit

Einfluss des Typ-1-Diabetes auf die psychische Gesundheit

Fast die Hälfte der Menschen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland geben an, aufgrund des Diabetes stark belastet zu sein (DAWN2TM-Studie). Wir wollen einen kurzen Einblick zum Thema Typ-1-Diabetes und psychische Gesundheit geben.

Kurz und knapp – Wissenswertes zu Typ-1-Diabetes und psychischer Gesundheit

Von Hilflosigkeit und Sorgen bis zu Depressionen und Ängsten

Das vermutlich prägendste, emotionalste Ereignis im Verlauf der Diabeteserkrankung ist die Diabetesdiagnose selbst. Vielleicht hast auch du dich gerade in den ersten Stunden nach Diagnosestellung hilflos und überfordert gefühlt. Je nach Persönlichkeit kann bereits die Diagnose und die anstehenden Therapiemaßnahmen die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Der Teufelskreis dabei ist: je mehr die psychische Gesundheit betroffen ist, desto größer ist Gefahr, dass die Diabetestherapie negativ beeinflusst wird.

Nehmen die Sorgen und Überforderungen rund um die Erkrankung und die Therapiemaßnahmen zu, können daraus psychische Erkrankungen resultieren. Diese treten bei Menschen mit Diabetes häufiger auf als bei Menschen ohne Diabetes. So leiden etwa 12% aller Menschen mit Diabetes an einer klinischen Depression, 18% an depressiver Verstimmung. Im Vergleich dazu liegt die Prävalenz einer Depression bei Menschen ohne Diabetes bei 8,1%.

Darüber hinaus haben Menschen mit Typ-1-Diabetes ein höheres Risiko Angststörungen, Zwangserkrankungen oder Essstörungen zu entwickeln.

Hilfe bei psychischen Problemen

Zu Beginn einer Diabetesbehandlung hilft dir die Teilnahme an einer Diabetesschulung, um Fragen „loszuwerden“ und erste Sorgen zu nehmen. Weitere Schulungen sollten fester Bestandteil deiner Diabetestherapie sein, so dass du im Umgang mit dem Typ-1 und der Akzeptanz einer lebenslangen Therapie motiviert bleibst. Weiterhin kann deine psychische Gesundheit durch die Unterstützung deiner Familie und Freunde und deinem Diabetes-Team gestärkt werden.  

Solltest du das Gefühl haben, dass deine psychische Gesundheit unter dem Typ-1-Diabetes sehr leidet, scheue nicht davor, dein Diabetes-Team um Rat zu fragen. Für die Behandlung von Diabetespatient:innen, die zugleich an einer psychischen Erkrankung leiden, ist es wichtig Therapeut:innen mit entsprechendem Know-how heranzuziehen. Häufig resultieren die psychischen Belastungen aus der Diabetes-Diagnose, bzw. der Behandlung und müssen bei der Therapie berücksichtigt werden.

Eine weitere Möglichkeit, um depressive Beschwerden zu verringern und Belastungen abzubauen, sind auch Online Therapiekurse in denen du Strategien kennen lernst, die dir helfen können, deine Stimmung zu verbessern, gesunde Ernährungsgewohnheiten aufzubauen oder deine Partnerschaft zu stärken. Auch hier kann dir dein Diabetes-Team weiterhelfen, sprich deine Sorgen offen an.

Verbessert sich die psychische Gesundheit, hat das meist auch direkte positive Auswirkungen auf den Diabetes und so auch auf die Lebensqualität von Diabetespatient:innen.

Kulzer B, Lüthgens B, Landgraf R et al (2015). Diabetesbezogene Belastungen, Wohlbefinden und Einstellung von Menschen mit Diabetes. Deutsche Ergebnisse der DAWN2 ™-Studie. Diabetologe 11(3):211–218.

 

https://www.diabinfo.de/leben/typ-1-diabetes/diabetes-im-alltag/motivation-und-psyche.html (zuletzt aufgerufen am 26.09.2023)

 

https://www.diabetes-psychologie.de/Betroffene/Lebensqualitaet (zuletzt aufgerufen am 26.09.2023)

 

Deutsche Diabetes Gesellschaft et al.: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2023. Kirchheim Verlag, Mainz, 2019

 

Thom J, Kuhnert R, Born S et al. (2017) 12-Monats-Prävalenz der selbstberichteten ärztlich diagnostizierten Depression in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(3): 72–80. DOI 10.17886/RKIGBE- 2017-057

 

Online Therapiekurs Diabetes & Psyche https://hellobetter.de/blog/diabetes-stimmungsschwankungen/

© 2023 Sugar Eves