Vitiligo ist eher bekannt unter dem deutschen Namen „Weißfleckenkrankheit“. Untersuchungen zeigen, dass die Krankheit häufiger bei Menschen mit Typ-1-Diabetes vorkommt als unter der gesunden Bevölkerung. Wir sind der Sache nachgegangen und informieren im Folgenden kurz über Vitiligo und was für ein Zusammenhang zum Typ-1-Diabetes besteht.
Kurz und knapp: Wissenswertes zu Vitiligo
- Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Auch bei Vitiligo geht man davon aus, dass es sich um eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen bestimmte Körperzellen handelt, auch wenn die genaue Krankheitsursache noch unbekannt ist.
- Durch die fehlende Produktion des Hautfarbstoffs Melanin haben Betroffene weiße Hautareale, die sich im Laufe der Zeit ausbreiten können.
- Bisher gibt es hierzulande keine erfolgreiche Therapiemethode. Im Juli 2022 wurde allerdings das erste topische Mittel zur Behandlung der weißen Flecken in den USA zugelassen.
- Genau wie Typ-1-Diabetes ist Vitiligo nicht ansteckend. Für Betroffene geht die Erkrankung allerdings häufig mit psychosozialen Belastungen einher.
Was ist Vitiligo und was hat das mit Typ-1-Diabetes zu tun?
Bei Betroffenen der Weißfleckenkrankheit verlieren bestimmte Hautzellen, die Melanozyten, die Fähigkeit, Pigmente zu bilden. Häufig treten die sich scharf abgrenzenden, weißen Hautareale zu Beginn an Händen oder Füßen auf. Die genaue Ursache, wie es zum Verlust der Pigmentbildung kommt, ist bisher ungeklärt. Es wird vermutet, dass, wie auch beim Typ-1-Diabetes, eine Autoimmunreaktion vorliegt.
Was häufig unbekannt ist: Vitiligo kommt vermehrt in Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen vor. Das erklärt eine 6-fach höhere Prävalenz für die Weißfleckenkrankheit bei Menschen mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zur gesunden Bevölkerung.
Häufig wird Vitiligo als kosmetisches Problem abgetan; gerade dann, wenn ein Typ-1-Diabetes oder eine andere Erkrankung mit schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen parallel vorliegt. Daher wird vermutet, dass die Zahl der Betroffenen mit Vitiligo unter den Menschen mit Typ-1-Diabetes noch höher liegt.
Männer und Frauen sind gleichermaßen vom Auftreten der Weißfleckenkrankheit betroffen. Allerdings zeigen Studien, dass Frauen einen höherer Leidensdruck durch weniger soziale Akzeptanz erfahren. Auch wenn keine Folgeerkrankungen wie bei einem Diabetes zu erwarten sind, leiden Betroffene teilweise schwer unter den Blicken der Außenwelt.
Der Deutsche Vitiligo-Bund e.V., als bundesweite Selbsthilfeorganisation informiert über die Erkrankung und Therapiemöglichkeiten, berät und macht Mut, selbstbewusst mit der Erkrankung umzugehen. Einen Link mit weiteren Informationen zum Verein findet ihr im Quellenverzeichnis.