Fremde Kontinente erleben, neue Kulturen kennenlernen und den Weltmeeren lauschen – auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, müssen das keine Träume bleiben. Das A und O beim Verreisen mit Typ-1-Diabetes ist eine sorgfältige Vorbereitung. Wir wollen dir helfen und erläutern, auf was du in deiner Planung besonders achten solltest.
Wissenswertes zum Thema Reisen mit Typ-1-Diabetes
- Eine gewissenhafte und ausführliche Vorbereitung ermöglicht eine nahezu unbeschwerte Reise - egal ob an den Strand oder in die Berge, mit Auto oder Flugzeug, nach Österreich oder Australien.
- Verändertes Bewegungsverhalten, neue Essgewohnheiten, andere Temperaturen und die Anpassung an eine andere Zeitzone erfordern regelmäßige Blutzuckerkontrollen.
- Insulin ist sehr temperaturempfindlich und muss bei einer Temperatur von 2-8°C gelagert/transportiert werden.
- Auch Messgeräte und Teststreifen sind empfindlich und dürfen nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.
Vorbereitung ist alles – Was gilt es beim Reisen mit Typ-1-Diabetes zu beachten?
Eine gute Vorbereitung beginnt schon Wochen vor der Reise – daher solltest du organisatorisches möglichst früh planen. Sobald du dich für deinen Urlaubsort oder deine Reiseroute entschieden hast, ist es ratsam dich mit deinem Diabetes-Team zusammenzusetzen. Gerade bei deiner ersten Reise nach Diagnosestellung kann das Team dich bei der Planung und Erstellung der Packliste unterstützen. Dein:e Arzt:Ärztin sollte dich ebenfalls noch einmal durchchecken. Lass auch deinen Impfstatus überprüfen. Gegebenenfalls sind für deine Reiseziele besondere Impfungen empfohlen, die dann noch rechtzeitig durchgeführt werden können. Zudem benötigst du eine Bescheinigung für das Mitführen von Medikamenten bei Reisen ins Ausland.
Deinen Diabetiker-Ausweis solltest du in mehrsprachiger Ausführung mitnehmen. Diesen kannst du, genauso wie deinen persönlichen Notfallausweis, bei deiner Krankenkasse erfragen.
Je nach Reiseziel ist es sinnvoll, sich schon vorher über die Ernährungsgewohnheiten und kulinarischen Angebote schlau zu machen. Bei neuen Lebensmitteln ist es ratsam, den Blutzucker engmaschiger als gewohnt zu kontrollieren und die Insulindosis eventuell anzupassen. Aber nicht nur das Essen wird sich in Blutzuckerschwankungen im Urlaub bemerkbar machen. Auch das veränderte Schlaf- und Bewegungsverhalten, sowie Temperaturschwankungen lassen ihre Auswirkung auf den Blutzucker nur bedingt im vorherein abschätzen. Sei also wachsam und beobachte deine Blutzucker vor allem an den ersten Tagen deiner Reise.
Wenn es ans Packen geht, sei dir bewusst, dass ein Großteil deines Gepäckinhalts aus Medikamenten und Zubehör für deine Diabetestherapie besteht. Nimm mindestens das doppelte an Medikamenten mit, als du für die Reisedauer berechnen würdest. Sicher ist sicher. Insulin im Ausland (in genau der Ausführung, die du benötigst) ist nicht immer so erhältlich und wenn, dann meist mit hohen Eigenkosten verbunden. Auch das Versorgungsmaterial, um deinen Blutzucker zu messen, Blutzuckertagbuch (App), Teststreifen für den Urin, Notfallset (mit Glukagon-Spritze oder Nasenspray) und kohlenhydrathaltige Snacks solltest du ausreichend einpacken. Bei Flugreisen gehört einiges davon direkt ins Handgepäck (siehe auch Infokasten). Einige Fluggesellschaften ziehen es vor, dass Medikamente, Spritzen oder Pens beim Bordpersonal verbleiben, es wird dir aber natürlich jederzeit zur Verfügung gestellt.
Wohin mit dem Insulin?
Insulin ist sehr temperaturempfindlich. Um die Wirkung vollständig zu erhalten, sollte es bei Temperaturen zwischen 2°C und 8°C transportiert und auch am Zielort gelagert werden. Bei Flugreisen gehört Insulin also ins Handgepäck, um die teils sehr niedrigen Temperaturen im Frachtraum zu meiden. Es ist ratsam auch ein Großteil deines Therapiezubehörs im Handgepäck mitzuführen, denn sollte dein Gepäck nicht mit dir am Zielort ankommen, hast du alles, was du benötigst, parat.
Achtung bei Reisen mit dem Auto – hier kann es im Sommer sehr heiß werden. Bei Pausen also auch an das Insulin denken und in geeigneter Kühltasche mitnehmen.
Zeitzonenwechsel – Anpassung der Insulintherapie
Wenn du die gewohnte Zeitzone für deine Urlaubsreise verlässt, besprich eine mögliche Anpassung deiner Insulintherapie mit deinem Diabetesteam. Mach dir klar, dass bei einer Reise in den Westen, der Reisetag länger wird und du eventuell mehr Insulin benötigst. Reist du dagegen nach Osten, wird der Tag kürzer und du benötigst während der Reise möglicherweise weniger Insulin. Jegliche Empfehlungen sind allerdings nur Anhaltspunkte. Besser ist es, den Blutzucker öfter zu messen und deine Insulindosis der Nahrungszufuhr und den aktuellen Werten anzupassen.
GUTE REISE!
P. S. In unserer Rubrik „Allerlei“ findest du ein schönes Buch zum Thema Reisen mit Diabetes. In ihrem Buch „Zucker im Gepäck“ erzählt die Autorin in kurzweiligen Kapiteln was so alles möglich ist, wenn man mit dem Zucker im Gepäck um die Welt reist.
https://www.diabinfo.de/leben/diabetes-im-alltag/reisen.html
https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/diabetes-und-reisen
https://www.diabetesde.org/reisen-menschen-diabetes
https://www.adac.de/reise-freizeit/ratgeber/reisemedizin/diabetes/
https://tropeninstitut.de/reisetipps/reisen-mit-einer-krankheit/diabetes-mellitus
https://www.dbl-diabetes.de/alles-uber-diabetes/lebensstil/reisen/weltreise-diabetes-typ-1