Typ-1-Diabetes: Daran erkennst Du die Stoff­wechsel­erkrank­ung

Anzeichen für Typ-1-Diabetes und wichtige Unterschiede zu Typ-2-Diabetes. An diesen Symptomen früh erkennen!

Wenn du an Typ-1-Diabetes erkrankt bist, ist dein Körper nicht in der Lage, lebenswichtiges Insulin (ausreichend) zu bilden. Typ-1-Diabetes ist nicht heilbar, daher müssen sich Betroffene mit Typ-1-Diabetes ein Leben lang Insulin spritzen. Mit der Zeit lernst du, wie du mit der Krankheit am besten umgehst, sodass du im Alltag nur wenige Einschränkungen wahrnimmst. Typ-1-Diabetes verläuft über Monate bis Jahre unerkannt. Klare Symptome zeigen sich erst, wenn bereits 80 Prozent der Insulin-produzierenden Beta-Zellen geschädigt sind.

Wissenswertes zu Typ-1-Diabetes auf einen Blick:

Diabetes mellitus: Die Zuckerkrankheit

Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum man Diabetes mellitus oft Zuckerkrankheit nennt? Das hat einen einfachen Grund: Die Stoffwechselstörung erhöht den Blutzuckerspiegel. Das liegt daran, dass dem Körper das Hormon Insulin fehlt oder er es nicht ausreichend nutzen kann.

Insulin wird in den Beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse produziert. Das Hormon wirkt wie ein Schlüssel zur Energie: Der Zucker, den wir aus unserer Nahrung gewinnen, wandert zunächst ins Blut. Von dort transportiert ihn Insulin in die Zellen, die ihn zur Energiegewinnung verwerten.

Insulinmangel und hohe Blutzuckerwerte können den Stoffwechsel entgleisen lassen. Im Extremfall übersäuert das Blut und es entsteht eine diabetische Ketoazidose: Sie kündigt sich zunächst mit Bauchschmerzen, Übelkeit oder heftiger Atmung an und kann dann in Bewusstseinsstörungen und ein diabetisches Koma münden.

Der Blutzuckerspiegel kann auch erhöht sein, ohne heftige Symptome auszulösen. Ist das dauerhaft der Fall, nehmen unter Umständen die Blutgefäße – häufig in den Augen, Nerven und Nieren – Schaden. Auch ein Herzinfarkt oder Schlaganfall sind mögliche Folgen.

Definition und Ursachen: Was ist Typ-1-Diabetes?

Es gibt zwei Hauptformen von Diabetes mellitus: Typ-1 und Typ-2. Etwa 90 Prozent der Menschen in Deutschland sind an Typ-2-Diabetes erkrankt.

Typ-1-Diabetes ist viel seltener: In Deutschland sind etwa 340.000 Erwachsene (Männer etwas häufiger als Frauen) und 32.000 Kinder und Jugendliche betroffen. Die Krankheit tritt überwiegend im Kindes- oder Jugendalter erstmals auf, kann aber auch später entstehen.

Ursache ist eine Autoimmunreaktion: Das körpereigene Immunsystem zerstört die Beta-Zellen, die in der Bauchspeicheldrüse Insulin herstellen. Das kann plötzlich passieren, sich aber auch über Jahre hinziehen – bis sich irgendwann ein absoluter Insulinmangel einstellt.

Menschen mit Typ-1-Diabetes führen sich das lebenswichtige Hormon daher von außen durch eine Injektion zu. Und weil die Krankheit unheilbar ist, müssen sie dies ein Leben lang tun. 

Starker Durst und Müdigkeit: An diesen Symptomen erkennst du Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes wird leider oft spät diagnostiziert: In bis zu 30 Prozent der Fälle entdeckt man die Erkrankung erst durch schwere Stoffwechselentgleisungen wie der oben erwähnten Ketoazidose.

Dabei machen sich die Symptome von Typ-1-Diabetes mitunter früh bemerkbar. Sollten Dir folgende Beschwerden auffallen, lass diese bitte medizinisch abklären:

  • Häufiges Wasserlassen
  • Starker Durst
  • Trockener Mund
  • Müdigkeit
  • Schwächegefühl
  • Starker Hunger
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust

Weitere Symptome von Typ-1-Diabetes sind:

  • Schlecht heilende Wunden
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Süßlich oder fruchtig riechender Atem
  • Juckende Haut
  • Häufige Pilzinfektionen

Bei Kindern führt Typ-1-Diabetes womöglich zu ungewöhnlichem Verhalten wie verstärkter Launenhaftigkeit oder Ruhelosigkeit.

Lethargie, Schmerzen oder Taubheit in Armen und Beinen, heftiges Atmen, Übelkeit und Erbrechen sind Warnzeichen, bei denen du sofort eine:n Arzt:Ärztin aufsuchen solltest. Im schlimmsten Fall kann ein stark erhöhter Blutzuckerspiegel zu Bewusstseinsstörungen und sogar Bewusstlosigkeit (diabetisches Koma) führen.

Ähnlich und doch anders: Der Unterschied zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes

Sowohl Typ-1-Diabetes als auch Typ-2-Diabetes führen zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Dieser führt zu den oben genannten Symptomen, so dass sich Typ-1- und Typ-2-Diabetes vom Beschwerdebild her stark ähneln. Es gibt jedoch große Unterschiede, wovon die wichtigsten in folgender Tabelle gegenübergestellt werden.

Das Leben mit der Diagnose Typ-1-Diabetes

Die Diagnose Typ-1-Diabetes ist zunächst ein Schock. Schließlich handelt es sich um eine unheilbare Erkrankung, mit der Betroffene ein Leben lang zurechtkommen müssen. Mit der richtigen Therapie ist es jedoch möglich, mit der Erkrankung ohne große Einschränkungen zu leben und auf wenig bis nichts verzichten zu müssen. Es spricht nichts dagegen, auf Reisen zu gehen, Sport zu machen und ab und zu dein Lieblingseis oder anderes Süßes zu naschen.

Auch ein Kinderwunsch ist für Typ-1-Diabetikerinnen heute kein Problem mehr: Bei optimaler Betreuung durch den:die behandelnde:n Arzt:Ärztin und einem guten Diabetes-Management lassen sich mögliche Risiken während einer Schwangerschaft stark reduzieren.

Kinder mit Diabetes können genauso spielen, lernen und lachen wie ihre Kameraden. Das eigenverantwortliche Management ihrer Krankheit lässt sogar oft das Selbstbewusstsein der Kleinen wachsen.

© 2023 Sugar Eves